Ich würde gern für meine Medien-Klasse einen Nachfolger für das auf dem EeePC vorinstallierte System erstellen. Es gibt da ja eine Reihe von Ubuntu-Systemen, die in Frage kämen. Leider haben die fertigen Systeme zwei große Nachteile:
- alle Schüler müssten einzeln ihre Pakete aktualisieren
- viele Pakete, wie z.B. Kalzium, müsste jeder Schüler nachträglich einrichten
Der Wunsch ist also eine angepasste Installations-CD/DVD erstellen zu können. Das ist viel leichter zu machen, als ich gedacht hatte. Für Ubuntu gibt es das Customization Kit, mit dessen Hilfe ich mir eine beliebige Ubuntu-Version geeignet anpassen kann.
Eine sehr umfangreiche Beschreibung findet sich unter http://wiki.ubuntuusers.de/Ubuntu_Customization_Kit bzw. eine etwas aufwändigere Lösung unter http://wiki.ubuntuusers.de/LiveCD_manuell_remastern.
Kurz gesagt besteht das Verfahren darin eine beliebige Ubuntu-CD als Iso-Image auf die Platte zu bringen und mit dem Tool von https://launchpad.net/uck zu öffnen. Das UCK erlaubt die Nutzung von Synaptics zum Installieren von Paketen und gibt auch einen Shell-Zugriff innerhalb des Images. So kann man auch Programme installieren, von denen es keine Debian-Pakete gibt, wie z.B. Geogebra und LinDVD.
Einige Optionen sind recht missverständllich. Die Frage nach dem Desktop-System gnome/kde/others klingt so, als ob eine Voreinstellung erfolgen würde, sie dient aber nur zu Installation der entsprechenden Sprachpakete, man sollte also immer alle Optionen anwählen.
Der gesamte Installationsprozess und die Paketliste sind frei bearbeitbar. Damit lässt sich dann eine individuelle Distribution erstellen, die für die Schüler sofort nutzbar ist.
Weitere Informationen:
Ergänzung 1:
Bernd hat das Problem gehabt, dass bei der Installation einiger Pakete (z.B. lvm) die initrd überschrieben wird und die CD anschließend nicht funktioniert. Eine Lösung besteht darin, nach der Paketinstallation, vor dem Fertigstellen, aus remaster-root/boot die initrd zu löschen. Dann nimmt uck bei Erstellen der CD die Originalversion.
Ergänzung 2:
Die easypeasy 1.0 lässt sich mit dem UCK nicht ohne weitere Manipulation bearbeiten. Das Problem bestweht darin, dass das UCK für alle gewünschten Sprachen die Metapakete language-support-xx auf der QuellCD erwartet. Bei easypeasy fehlt die und es ist auch keine Datei /etc/apt/sources.lst vorhanden. Das UCK bricht dann nach dem Entpacken der CD, also nach etwa 15 Min. mit einer Fehlermeldung ab. Eine mögliche Lösung besteht darin die Vorlage nach dieser Anleitung manuell zu erweitern. Ich habe hier einfach eine sources.lst in die CD integriert und das Meta-Sprachpaket installiert. Mit der so erzeugten CD kann dann auch das UCK etwas anfangen. Mal sehen, ob sich eine Lösung nur mit UCK-Funktionen finden lässt (Anfrage an UCK-Entwickler)