Photovoltaik

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Am Ende des Sommers 2023 haben wir uns entschlossen, in eine Photovoltaik-Anlage zu investieren. Nach meinen Überlegungen sollte sich die Anlage nach heutigen Regelungen noch deutlich mehr rentieren, als bei der ursprünglichen Entscheidung gedacht. Das Problem ist nur, dass durch den großen Ansturm auf die Solarteure einerseits die Preise gestiegen sind, man andererseits auch Schwierigkeiten hat eine Firma zu finden, die einem zeitnah die Installation vornimmt.

Ich will hier einfach einmal begleitend zu diesem Projekt meine subjektiven Erfahrungen schildern. Zum heutigen Zeitpunkt kann ich noch nicht sagen, wie das Projekt ausgeht. Ich hoffe aber, dass meine Erfahrungen auch anderen Interessenten weiter helfen.

Wir wollen haben:

  • PV-Anlage mit ca. 20 Modulen
  • Speicher mit ca. 6kWh
  • Wallbox mit 11 kW

Was ich gelernt habe

Bei der Beschäftigung mit dem Thema PhotoVoltaik fällt eine Reihe von Informationen an. Dabei sind die Auskünfte der einzelnen Berater nicht immer deckungsgleich. Eine für mich hilfreiche Quelle sind die Dokumente der Firma Enerix.

Dachpfannen in Reserve

Viele Solarteure erwarten, dass der Kunde eine Reihe von Dachpfannen in Reserve liegen hat. Das hängt damit zusammen, dass ja mehrere Dachpfannen bewegt und z.T auch mit einer Flex bearbeitet werden müssen. Dabei kann dann immer mal eine Pfanne brechen. Das Beschaffen von z.B. 10 solchen eventuell älteren Pfannen ist nicht ganz unkompliziert. Viele Dachdecker wollten mehr als 10€ pro Pfanne berechnen. Hier lohnt es sich etwas herumzufragen. Ich habe letztendlich einen Händler gefunden, der mir die Pfannen für 2,80 € das Stück verkauft hat.

Planungsgrößen

Es ist schon relativ schwierig, die optimalen Größen für eine PV-Anlage zu ermitteln. Folgende Daten sind eine Grundlage:

dabei ist:

hier tauchen folgende Größen auf:

  • prozentualer Effizienzwert, das ist eine Größe, die von der Dachneigung und der Dachausrichtung abhängt. Bei direkter Süd-Ausrichtung und einer Dachneigung zwischen 20 % und 50 % ergibt sich eine Effizienz von 100 %.
  • regionaler Energieertrag, die Leistung der Sonne ist am Äquator am höchsten und nimmt zu den Polen hin ab. Der Wert liegt für Norddeutschland bei 900.

Für meine Bedürfnisse ergibt sich damit folgende Rechnung für die Solaranlage:

Ein Auto verbraucht 15 kWh auf 100km. Wir fahren 10.000km im Jahr.

Entsprechend der Bedarf für den Speicher:

Also auf meine Werte bezogen:

Das sind so die Werte, die sich aus den Formeln von Enerix ergeben. Speziell die Werte für den Speicher sind aber sicher nur Anhaltspunkte. Hier machen sich die Nutzungsmöglichkeiten sicher deutlich bemerkbar. Wer seinen Stromverbrauch in die helle Tageszeit schieben kann, der braucht sicher weniger Speicher, als jemand, der tagsüber außer Haus arbeitet und abends seinen größten Verbrauch hat.

Mit diesen Daten kann ich jetzt den Eigenverbrauchsanteil und den Autarkiegrad ermitteln lassen, über z.B. https://www.volker-quaschning.de/software/unabhaengig/index.php

Mit den Eingaben:

  • Jahresstromverbrauch 4.000 kWh
  • Photovoltaikleistung: 5,8 kWp
  • Batteriekapazität: 6,6 kW

Komme ich nach den Daten auf:

  • Eigenverbrauchsanteil: 52 %
  • Autarkiegrad: 72 %

Jetzt kann man versuchen, mit den Daten zu spielen. Wenn ich die Batteriekapazität verdoppele, komme ich auf_

  • Eigenverbrauchsanteil: 56 %
  • Autarkiegrad: 75 %

Das dürfte kaum den Mehraufwand rechtfertigen.

Halbieren der Kapazität führt zu

  • Eigenverbrauchsanteil: 41 %
  • Autarkiegrad: 56 %

Das macht schon einen Unterschied.

Konkrete Planung

Mit der von uns beauftragten Anlage ergibt sich folgende Situation (zumindest in der Planung):

  • Jahresstromverbrauch 4.000 kWh
  • Leistung der Anlage: 7,8 kWp
  • Speicher: 5 kWh

Der Rechner unter https://www.volker-quaschning.de/software/unabhaengig/index.php liefert dann:

  • Eigenverbrauch: 37 %
  • Autarkie: 68 %

Damit und den Angaben:

  • Dachausrichtung: Süd
  • Dachneigung 45°

kann ich dann an den Rechner unter https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/de/#PVP herantreten und erhalte:

  • Energieerzeugung pro Jahr: 7.620,48 kWh

Jetzt einmal die finanzielle Seite (Ergebnisse jeweils gerundet):

  • Ich verbrauche also selber 37 % von den erzeugten 7.620 kWh, das wären 2.820 kWh. Bei einem Strompreis von 40ct/kWh spare ich also 1.128 €/Jahr.
  • Die verbliebenen 4.800 kWh speise ich in das öffentliche Netz ein. Dafür erhalte ich jeweils 8,2 ct, das mach dann 394 €.
  • Die Anlage bringt also etwa 1.520 € pro Jahr ein.
  • Die bestellte Anlage kostet etwa 27.000 €, nach knapp 18 Jahren hat die Anlage sich dann amortisiert.

Steigender Strompreis und steigender Stromverbrauch macht die Rechnung günstiger. Noch nicht eingerechnet sind Kosten für die Versicherung.

Hilfreiche Links

Erfahrungen mit Firmen und Angeboten

Wir beziehen unseren Strom bisher vollständig vom E-Werk Sachsenwald. Der Preis dort war über das Jahr 2022 so niedrig, dass manche Solarteure das kaum glauben konnten. Inzwischen ist aber auch hier der Preis deutlich angestiegen.

Auf seiner Website nennt das E-Werk Wunsch-Elektropartner, zumindest zum Thema Wallbox. Von den Firmen hatte keine Zeit mich zu beraten und dann ein Angebot zu machen.

Ich habe dann online nach Anbietern gesucht und von den folgenden Firmen eine Rückmeldung erhalten:

Energieversum

Bei dieser Firma kann der Berater schon beim Besuch vor Ort relativ gut den Preis ermitteln. Dafür gibt es eine Broschüre, über die die wichtigsten Fragen abgearbeitet werden. Das daraus resultierende Angebot war aber preislich nicht aufgeschlüsselt. Es ergab sich eine Gesamtsumme von etwas über 32.000 € für 18 Module, 7,5 kWh Speicher und Wallbox.

EKD-Solar

Mein Bruder hat für sein Ferienhäuschen eine Anlage bei EKD-Solar bestellt. Auch eine Familie aus der Nachbarschaft hat dort einen Vertrag geschlossen. In beiden Fällen waren diese Bestellungen im Sommer aktuell. Also lag es auch für uns nahe, auch diese Firma anzusprechen. Den ersten Termin mit unserem Berater hatten wir dann nach knapp zwei Wochen, Mitte September.

Etwas später gab es dann einen zweiten Termin mit dem Angebot. Das Angebot ist sehr detailliert aufgeschlüsselt und weitestgehend nachvollziehbar. Wir kamen auf einen Gesamtpreis von knapp 34.000 € Netto.

Wir haben uns nicht gegen dieses Angebot entschieden, sondern später für ein anderes Angebot.

Die Erfahrungen meines Bruders und der Nachbarn mit der Firma ist etwas durchwachsen. Die Solarmodule waren Weihnachten auf den Dächern, die Speicher und die endgültige Installation fehlen aber noch. Die Speicher kommen wohl erst im zweiten Quartal.

Als mein Bruder auch ein Angebot für sein Haus in Hamburg haben wollte, stellte der Berater fest, dass die Dachpfannen in Pappdocken verlegt sind und dann nehmen sie dort keine Installation vor. Auch unsere Dachpfannen sind in Pappdocken verlegt, das war dem Berater aber nicht aufgefallen, zumindest hat er keine Einschränkung formuliert.

Enerix

Die Firma https://www.enerix.de stellt tolles Informationsmaterial zur Verfügung. Aus dem Photovoltaik-Leitfaden habe ich eine Vielzahl von Informationen bezogen.

Leider hat mit der lokale Vertreter für Enerix Hamburg umgehend mitgeteilt, dass sie keine Kapazität für uns haben.

Er hat mich aber an einen anderen Berater weitervermittelt, der arbeitet mit der Firma BLW Landeswerke aus Bayern zusammen.

BLW Landeswerke

Der von Enerix vermittelte Berater ist frei tätig und arbeitet mit BLW zusammen. Das Angebot kam relativ zeitnah, die einzelnen Positionen sind aber nicht mit Preisen versehen. Die Gesamtsummer lag bei 30.000 € Netto, bei 17 Modulen mit 9,75 kWh Speicher und Wallbox.

Die Beratung war gut, aber uns war eine Bayerische Firma dann doch etwas zu weit weg.

energy for life

Für diese Firma (https://energy-forlife.de) sprach ihre Lage in Norddeutschland. Die Firma kommt aus Rotenburg (Wümme). Im Prinzip waren wir auch schon fast entschieden, deren Angebot anzunehmen. Das Angebot war nicht mit Preisen für die einzelnen Unterpunkte versehen. Die Gesamtsumme lautete auf 32.500€ Netto für 23 Module, 10,8 kWh Speicher und Wallbox.

fri.energy

Wir hatten uns Freitag, den 30.09.22 für eine endgültige Entscheidung gesetzt, welches der Angebote wir annehmen wollen. Einen Tag vorher meldete sich https://fri.energy auf eine länger zurück liegende Anfrage. Der Berater kam dann an dem Freitag. Das war der erste Berater, der wirklich ins Dach "gekrabbelt" ist, in unsere Abseiten. Dabei sind ihm natürlich auch unsere Pappdocken aufgefallen, er sagte gleich, dass die mit Mehrkosten verbunden sind.

Er ist mit einer Leiter dichter ans Dach gegangen, auch um noch einmal die Maße zu kontrollieren. Meine Frau und ich waren uns sofort einig, dass wir hier unterschreiben würden, wenn das Angebot dann auch passend ist.

Das Angebot ist detailliert und die einzelnen Unterpunkte mit Preisen versehen. Als Summer für 20 Module, 5 kWh Speicher und 11 kW Wallbox beläuft sich auf 29.000 € Netto. Mein Hinweis, dass der Speicher etwas kleiner sei als ich geplant hatte, wurde mit dem Hinweis gekontert, dass sich der Speicher ganz einfach modular erweitern lässt und es gibt 5 Jahre Garantie für diese Erweiterungsmöglichkeit.

Erfahrungen mit fri.energy

Wir haben uns also für fri.energy hauptsächlich wegen der aus unserer Sicht guten Beratung entschieden.

In Aussicht gestellt wurde die Installation im ersten Quartal 2023.

März 2023

Ich werde langsam etwas unruhig, da von fri.energy bisher noch keine Termine für die Arbeiten genannt wurden und das erste Quartal langsam auf das Ende zugeht.

Zugesagt ist inzwischen eine Rückmeldung für Montag, 20. März, mal sehen, was passiert.

Wirklich, am 20. März habe ich einen Anruf aus Schwerin erhalten. Die Arbeit im Hintergrund läuft, es gibt aber noch Lieferschwierigkeiten bei Montagematerial. Um Ostern herum soll aber die Lieferung der Module und der Montagematerialien erfolgen.