Robo Wunderkind

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Seit ich mich beruflich viel mit den LEGO Mindstorms beschäftigt hatte, war ich darauf gespannt, wie das meinen Enkelkindern sein würde, wenn diese im passenden Alter sind. Nun sind die ersten Enkel im passenden alter und LEGO bietet die Mindstorms nicht mehr an.

Ich war also auf der Suche nach einer Alternative und bin bei https://www.robowunderkind.com/de/home gelandet. Mir erscheinen hier folgende Punkte passend:

  • verschiedene Hardware-Komponenten, die sich leicht verbinden lassen
  • Software ist für Android und Apple verfügbar
  • für die Bedienung gibt es sehr unterschiedliche Möglichkeiten bis zur grafischen Programmierung mittel Blockly (eine ähnliche Software nutze ich auch bei OpenHAB)

Ein Resümee schonmal vorweg, weil der nächste Abschnitt etwas kritischer wird. Das Konzept von Robo Wunderkind finde ich klasse! Manche Probleme, wie z.B. die fehlenden Rückmeldungen bei Supportanfragen, hängen sicherlich mit der geringen Zahl von Mitarbeitern zusammen.

Einstiegsprobleme

Vor der Beschaffung des ersten Kastens habe ich die Software auf meinem Samsung-Tablet Galaxy Tab S2 installiert. Für dieses Gerät hat Samsung Updates leider nur bis Android 7 angeboten, also läuft es weiterhin unter 7.0. Die Software Robo Wunderkind ließ sich problemlos installieren und starten. Ungünstigerweise muss man sich an dieser Software anmelden und dabei gab es immer eine Fehlermeldung "Es scheint, als ob du offline bist. Du brauchst eine Internetverbindung um dich registrieren" (sprachliche Fehler inklusive). Die älteren Programme Robo Live, Robo Code funktionieren problemlos, sie erfordern auch keine Anmeldung.

Also habe ich mir ein neues Tablet und das Robo Wunderkind Education Kit bestellt. Beides kam sehr schnell. Im Kasten ist noch Platz für das Extension-Kit, welches man zusätzlich kaufen kann.

IMG 20250128 160755737.jpg

Beim Zusammenspiel gab es anfangs weitere Probleme. Nach dem Erstellen eines Accounts und der Anmeldung konnte ich in der Wunderkind-App den Hauptbaustein finden, aber das Verbinden wollte nicht klappen. Nach mehreren Neuinstallationen habe ich dann im Tablet Bluetooth ausgeschaltet. Die App fragte dann, ob sie Bluetooth einschalten dürfe und seitdem klappt die Zusammenarbeit (toi toi toi).

Auf meinem Smartphone und einem anderen Android-Tablet im familiären Umfeld funktionierte die Software problemlos.

Was aber nach erfolgreichen Verbindungsaufbau als neues Problem auftauchte, war die Forderung nach einem Software-Update für den Hauptblock. Dafür sollte man den Block per USB-Kabel an einen Computer anschließen und das Update über einen Chrome-Browser installieren. Mit keinem meiner Linux-Computer war das möglich. Zum Glück konnte man in der App dann an einer Stelle sagen, dass das Update über Kabel nicht möglich ist und dann das Update per WLAN durchführen. Dazu wurde der Baustein von der App aus mit dem lokalen WLAN verbunden. Die Mac-Adresse des Bausteins beginnt mit D4:D4:DA, der Block gehört zur Firma Espressif Inc. aus Shanghai.

Jeder der anderen Bausteine benötigte dann bei der ersten Nutzung ein Update, das ging aber einfach über die App.

Was mich an dem Education Kit stört ist die Tatsache, dass keinerlei hilfreiche Dokumentation dabei ist, lediglich ein kleines englischsprachiges Faltblatt in dem es vor allem um die Batterie und ihre mögliche Entsorgung geht. Zusätzlich fällt mir immer wieder auf, dass der Inhalt des Kits von den Bildern auf der Homepage abweicht. Das betrifft:

  • der Hauptbaustein hat einen Schalter, keinen Taster
  • das Disconnection Tool ist nur noch ein Bauteil
  • das dritte Rad ist deutlich größer geworden

Das sind keine wirklichen Probleme, aber entweder habe ich ein altes Kit bekommen, oder die Webseiten müssten mal aktualisiert werden.

2025-01-28 16.50.03 www.robowunderkind.com 6435ddc3e647.png

Hier ist eigentlich nur der Linienverfolger-Block schöne beschrieben, dahinter tut sich eine deutliche Lücke auf. Geht man auf die Seite für den Linienverfolger, so findet sich hier eine sehr ausführliche Beschreibung für die Realisierung eines Roboters mit Linienverfolgung. An den Programmbeispielen sieht man aber sehr schnell, dass hier nicht die Wunderkind-App genutzt wird. Das könnte die Zielgruppe leicht verwirren.

Die Blöcke

Ich hatte einige Zeit überlegt, ob ich das Kit zurückgeben sollte. Aber ich finde einfach kein besseres System. Daher werde ich jetzt erst einmal die Komponenten für mich sauber dokumentieren.

Es gibt nämlich neben der fehlenden Dokumentation auch das Problem, dass die weiteren Bausteine nur beim Anbringen von der Software erkannt werden. Baue ich einen Roboter zusammen und starte dann erst die App, so weiß die App nichts vom Zusammenbau. Wenn ich aber nach dem Ausschalten des Tablets etwas am Roboter umbaue, dann weiß die App davon nichts, dann ist nur der Hauptblock zu sehen. Es ist aber (hoffentlich) so, dass die App sich den letzten Aufbau merkt, wenn ich nichts am Roboter verändert habe.

Man kann also nicht einfach mit verschiedenen Tablets arbeiten, ohne den Roboter jeweils neu bauen zu müssen.


Der Hauptblock

Dieser Baustein muss in jedem Roboter vorhanden sein, über ihn läuft die Kommunikation mit der Software. Außerdem ist dieser Baustein für die Stromversorgung zuständig. Dazu verfügt er über einen eingebauten Akku, der mittels USB-Anschluss (USB-2.0-Micro-B-Stecker) geladen wird.

Einen wichtigen Unterschied gibt es übrigen zu den LEGO Mindstorms. Der Hauptblock speichert nicht die erstellten Programme. Daher kann man das Tablet nicht ausschalten, ohne dass alles Abläufe stoppen. Es ist aber wenigstens so, dass die App das automatische Abschalten des Tablets verhindert.

Direkt nach dem Verbindungsaufbau ergibt sich in der App dann folgendes Bild:

Screenshot 20250128-144639.png

An dieser Stelle sehe ich den Namen des Blocks, den Ladezustand des Akkus und kann die Lautstärke einstellen. Im Bereich direkt darunter sehe ich die drei Optionen für die Steuerung:

  • Live
  • Code
  • Blockly

Und ganz unten habe ich dann noch

  • New Live Project (bzw. New Code Projekt oder New Blocly Project)
  • Tutorials
  • My Projects (hier kann ich auf meine gespeicherten Projekte zugreifen)

Der Block verfügt an drei seiner Langseiten über jeweils drei Anschlüsse für weitere Blocks. Es lassen sich aber nicht alle drei gleichzeitig mit anderen Blocks verbinden, da der Hauptblock nur doppelt so lang ist, wie z.B. ein Motorblock. Die vierte Seitenfläche ist mit dem Schalter und dem USB-Anschluss belegt. An den Stirnseiten befindet sich jeweils ein weiterer Anschluss für andere Blocks.

Der Hauptblock verfügt über eine Reihe von Sounds (15 Stück), auf die man in eigenen Projekten zugreifen kann.

Screenshot 20250128-143808.png

Hinweis: Dieser und weitere ähnliche Screenshots sind bearbeitet. Elemente, die aus der Vorrats-Liste in die Arbeitsfläche gezogen wurden, verschwinden aus der Vorrats-Liste. Im Screenshot müsste die Vorrats-Liste vollkommen leer sein. Ich denke aber, dass die Information hier durch die Bearbeitung vollständiger ist.

In einem Live-Projekt kann man die Sounds auch abspielen, dazu muss man sie, wie im Screenshot, in die Arbeitsfläche ziehen und kann sie dann durch Anklicken starten.

Motorblock - Motorblöcke

Der Motorblock verfügt normalerweise über jeweils zwei Einträge im Menü. Hat man zwei Blöcke angeschlossen, dann tauchen hier zwei weitere Elemente auf, die quasi das gemeinsame Fahren steuern.

Screenshot 20250128-161914.png Der Motorblock verfügt an fünf seiner Flächen über Anschlüsse für die anderen Blocks. Die sechste Fläche ist drehbar und diese Drehung lässt sich hier steuern.

Das Zehnradsymbol erzeugt das längliche Element. Damit lassen sich Drehrichtung und Geschwindigkeit für den jeweiligen Motor (hier Nummer 1) angeben. Der Block mit dem Würfel erzeugt ein Element, über das einstellen kann, über welchen Anteil einer Umdrehung der jeweilige Motor laufen soll. Die Elemente für Motor 2 habe ich hier nicht mit dargestellt. Der letzte Block erlaubt die Steuerung als Fahrzeug über quasi gekoppelte Motoren. Ich kann das Fahrzeug vorwärts, rückwärts fahren lassen und natürlich auch abbiegen. Das Element dafür erlaubt es, die Drehrichtung der Motoren für das Zusammenspiel anzupassen.


Distance Sensor und RGB-Light

Diese beiden Elemente verfügen jeweils über eine einzige Aktivität.

Screenshot 20250128-194403.png

Der Distance Sensor zeigt die aktuelle Entfernung von Objekten vor ihm an und kann damit zum Auslösen von Aktionen genutzt werden. Bei RGB-Licht kann man die Farbe und die Helligkeit regulieren.